Wie du mit der richtigen Asset Allocation mehr Vermögen aufbaust

Die Asset Allocation ist die Aufteilung eines Vermögens in verschiedene Assets. Sie wird auch Vermögensaufteilung genannt. Unter einem Asset versteht die Finanzwelt Vermögenswerte mit ähnlicher Risiko-Rendite-Erwartung. Die bekanntesten Assets sind Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe und Geldvermögen.

Warum ist eine Asset Allocation so wichtig?

Die Asset Allocation hat den größten Effekt auf deine Vermögensbildung. Experten meinen, bis zu 90 %. Dabei ist sie individuell. Nur du kannst die Frage beantworten: „Wie viel Risiko will ich eingehen?“

Du bist nicht verheiratet mit deiner Asset Allocation. Es macht also nichts, wenn du sie mal änderst. So ist es üblich, den Aktienanteil einige Jahre vor der Rente schrittweise zu reduzieren. Dadurch schwankt dein Vermögen nicht mehr so sehr.

Ganz generell lässt sich aber sagen, dass du als langfristige Buy-and-Hold Investorin bei deiner Strategie bleiben solltest, um Steuern und Gebühren durch häufiges Kaufen und Verkaufen zu vermeiden.

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Was versteht man unter Asset Allocation?

Zuerst ist es wichtig, den Unterschied zu kennen zwischen einer Asset Allocation und einem Portfolio. Während die Asset Allocation ein Überblick ist über all deine Assets, bildet das Portfolio die Aufteilung innerhalb eines Assets ab. Hier siehst du pflegeleichte Aktien ETF-Portfolios des Assets Aktien.

Die Asset Allocation unterteilt sich in die Level-1-Allocation (Aufteilung in risikoarme Assets und risikobehaftete Assets) und in die Level-2-Allocation (Aufteilung innerhalb der risikobehafteten Assets).

Level 1 Asset Allocation: Aufteilung in risikoarme und risikobehaftete Assets

Risikobehaftete Assets helfen, dein Vermögen aufzubauen, risikoarme Assets wirken wie ein Stabilisator. Sie verlieren zwar kontinuierlich an Wert durch die Inflation, sie schwanken aber nicht so stark. Der Notgroschen sollte niemals Teil einer Asset Allocation sein.

Je höher der Anteil von risikobehafteten Assets ist, desto mehr Vermögen wirst du aufbauen. Doch du musst dann auch heftige Kursrückschläge oder eine stark schwankende Entwicklung aushalten.

Level 2 Asset Allocation: Aufteilung der risikobehafteten Assets

In der Theorie gilt, dass eine Diversifikation der Level-2-Allocation mehr Stabilität in das Portfolio bringt. Warum? Assets korrelieren unterschiedlich stark miteinander, sie entwickeln sich also nicht im Gleichschritt. So lässt sich nachweisen, dass Immobilien schwach korrelieren mit Aktien. Das bedeutet, wenn Aktienkurse fallen, bleiben Immobilienwerte stabil oder sind nur leicht rückläufig.

Auch beim Rohstoff Gold oder der Kryptowährung Bitcoin sind einige Investorinnen überzeugt, dass der Wert steigt in Wirtschaftskrisen.

Leider ist eine Kombination von Assets, die unabhängig voneinander sind, nicht einfach. Bei einer Wirtschaftskrise werden früher oder später alle in den Abgrund gezogen.

Die Korrelation kann sich zudem über die Zeit ändern.

Selbst, wenn ein Asset schwach korreliert mit einem anderen, sollte es dennoch Rendite erwirtschaften. Der Rohstoff Gold korreliert zwar schwach mit anderen Assets, ist jedoch auch nicht sehr rentabel. Viele bezweifeln, dass Gold überhaupt Teil einer Asset Allocation sein sollte, wenn du allein auf die Rendite achtest.

Wie hoch darf der risikobehaftete Anteil am Vermögen sein?

Aktien sind profitabler als alle anderen Assets. Das zeigen Auswertungen über die letzten 150 Jahre. Mit ETFs kannst du kostengünstig und breit diversifiziert schon mit kleinen Beträgen Aktien kaufen. Allein die Diversifikation über viele Länder und Unternehmen macht deine Geldanlage stabiler. Trotzdem ist die Wertschwankung enorm.

Aus diesem Grund mischen Investoren risikoarme Assets bei wie Anleihen aus Staaten mit höchster Bonität ohne Wechselkursrisiko. Privatanlegerinnen setzen eher auf Barvermögen bei Tagesgeld- und Festgeldkonten bis zur gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro (bei Sitz der Bank in Deutschland). Diese Konten sind praktischer.

Eine alte Vermögensberaterweisheit besagt, dass der Aktien bzw. Aktien-ETF-Anteil nicht höher sein sollte als diese einfache Daumenregel:

Aktienquote = 100 – Lebensalter

Bist du gerade 40, dann sollte dein Aktienanteil nicht höher sein als 60 %. Der Rest wird dann auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto geparkt.

Das ist nur eine Orientierung. Ich selbst halte mich nicht daran. Sichere Anleihen sind nur noch mit Minuszinsen zu haben und Banken drohen Privatanlegern mit Strafgebühren. Bevor du also nur diese einfache Regel nutzt, bestimme lieber…

  • … deine wirtschaftliche Tragfähigkeit (Höhe des Haushaltseinkommens; sind Kinder von dir finanziell abhängig; wie sicher ist dein Job)
  • … die Notwendigkeit, ein Risiko einzugehen (wie viele Jahre hast du noch, um dein finanzielles Ziel zu erreichen?)
  • … deine emotionale Risikotoleranz (Wie verhältst du dich bei Kursrückgängen über mehrere Jahre?)

Eine gute Hilfe, um deine persönliche Toleranz für Risiko zu bestimmen, ist der Test von Extraetf.

Expertentipps bei der Asset Allocation mit ETF

Der Finanzexperte Andreas Beck empfiehlt, einen Anteil von 20 % an risikoarmen Assets zu besitzen. Dann könntest du bei einem Aktiencrash neue Anteile nachkaufen und so dem Kursverfall doch noch etwas Gutes abgewinnen.

Wenn du jetzt alleine auf die Rendite achtest, dann ist das Vorgehen bei einem ETF-Weltportfolio nicht notwendig. Hier gilt es, durchgehend investiert bleiben. Doch vielen Investorinnen verhilft die Strategie mit dem Nachkauf zu besserem Schlaf. Und das ist ja auch was wert.

Beispiele für eine Asset Allocation mit ETF

Eine Asset Allocation mit einem hohen risikobehafteten Anteil an Aktien-ETFs ist rentabel, doch nichts für Hasenfüße. Hier siehst du eine bewährte Asset Allocation mit ETF als Goldesel und Geldvermögen als Stabilisator.

Eine Investorin, die besonders viel Wert auf eine breite Diversifikation legt, könnte zusätzlich in Rohstoffe (nicht nur Gold alleine) und Immobilienaktien investieren:

Experimentierfreudige lieben Einzelaktien oder Kryptowährungen. Der Anteil sollte jeweils nicht höher sein als 5 % der gesamten Asset Allocation.

Rebalancing

Rebalancing ist das gezielte Nachkaufen von Assets, wenn sich die einmal gewählte Asset Allocation über die Zeit verändert hat. Rebalancing widerspricht nicht dem Buy-and-hold Ansatz. Im Gegenteil: Hast du beispielsweise eine Aufteilung von 70 % ETF und 30 % Festgeldkonto gewählt und nach 5 Jahren ist der Anteil der ETFs dank eines Börsenaufschwungs gestiegen, dann ist die neue Aufteilung womöglich 80 % ETF und 20 % Festgeld. Vielleicht ist dir diese Asset Allocation zu riskant und du möchtest das ursprüngliche Verhältnis wieder herstellen.

Dafür gibt es 2 Möglichkeiten:

  1. Entweder du verkaufst einen Teil des ETF-Vermögens und schichtest um auf dein Festgeldkonto oder
  2. du stoppst deinen ETF-Sparplan und überweist das Geld stattdessen auf dein Festgeldkonto. (Cash-flow-basiertes Rebalancing)

In der Vermögensaufbauphase bevorzuge ich das Cash-flow-basierte Rebalancing. Erst wenn ich in der Vermögensentnahmephase bin ohne regelmäßiges Arbeitseinkommen, würde ich einen Teilverkauf des ETF-Portfolios erwägen. So bin ich stets stark investiert, um mehr Vermögen aufzubauen.

Fazit:

Die Asset Allocation hat den mit Abstand größten Einfluss auf deinen Vermögensaufbau. Auch als langfristige Buy-and-Hold Investorin solltest du deine Asset Allocation zu Beginn festlegen. Mit der Zeit kann ein Rebalancing notwendig sein, um das ursprüngliche Verhältnis wieder herzustellen. Wenn du deine persönliche Level-1-Asset Allocation zu bestimmen möchtest, frage dich:

  • wie viel Risiko kann ich aushalten?
  • wie viel Risiko muss ich eingehen, um mein finanzielles Ziel zu erreichen?
  • wie viel Risiko kann ich wirtschaftlich stemmen?

Für die Level-2-Asset Allocation setzt du entweder komplett auf ein ETF -Weltportfolio oder kombinierst es mit Immobilien, Rohstoffen oder Einzelwetten um weiter zu diversifizieren.

Für welche Asset Allocation hast du dich entschieden? Oder bist du noch in Entscheidungsfindung und hast eine Frage? Schreib sie mir in die Kommentare!

Eva Brauckmann

Über die Autorin:

Seit über 10 Jahren arbeite ich in der IT-Branche und beschäftige mich mit Finanzen. Auf einemillionsatoshi.de begeistere ich Frauen für Bitcoin. Bitcoin ist die größte Revolution unserer Generation. Bisher wurde das fast nur von Männern entdeckt. Ich bin Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Mir ist es ein persönliches Anliegen, dass beide ihre Potenziale auch in Zukunft gleich entfalten können. Folge einemillionsatoshi, um mehr zu erfahren.

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