Du möchtest deinem Kind später das Studium oder die Ausbildung finanzieren? Du hast schon von Freunden gehört, dass das ziemlich teuer ist? Vielleicht überlegst du dir deswegen auch eine Ausbildungsversicherung abzuschließen. Warum das nicht immer eine gute Idee ist und wie du stattdessen eine weiterführende Ausbildung finanzieren kannst, erfährst du hier.

Ausbildungsversicherung: Warum sie zu teuer ist und wie du besser sparst

Du möchtest deinem Kind später das Studium oder die Ausbildung finanzieren? Vielleicht überlegst du dir aus diesem Grund eine Ausbildungsversicherung abzuschließen. Warum das nicht immer eine gute Idee ist und wie du stattdessen eine weiterführende Ausbildung finanzieren kannst, erfährst du hier.

Mehr zum Thema Familienfinanzen und die größten Fehler, die du dabei begehen kannst, findest du in diesem Artikel.

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Wie viel Geld braucht mein Kind während des Studiums?

Studierende benötigen im Durchschnitt 918 € pro Monat. Die Miete und die Lebenshaltungskosten variieren natürlich – in Großstädten wie München oder Hamburg ist das Studentenleben voraussichtlich teurer. Manche Studierende wohnen jedoch noch zu Hause. Dann reduzieren sich natürlich die Kosten. Laut Düsseldorfer Tabelle steht volljährigen Kindern immerhin noch 530 Euro bis 848 Euro pro Monat zu, je nach Einkommen der Eltern. Bleiben wir jedoch für unser Beispiel bei den 918 Euro, die eine durchschnittliche Studentin benötigt.

Multipliziert man die 918 € mit 60 Monaten (Regelstudienzeit von Bachelor und Master von fünf Jahren) sind das 55.080 €, die Studierende im Durchschnitt benötigen. Natürlich beziehen die Eltern noch Kindergeld, in der Zeit, wenn es das Erststudium ist. Zieht man also das Kindergeld ab, das derzeit bei 204 € pro Monat liegt, sind es noch immer gesamt 42.840 €, die gestemmt werden müssen. Eine stolze Summe!

Es ist ratsam, das bei langfristigen Verpflichtungen wie dem Immobilienkredit zu bedenken. Eine lange Zinsbindung und flexible Sondertilgungsmöglichkeiten sollten der Standard sein. Der Kredit ist im besten Fall abbezahlt, wenn die Kinder mit der Ausbildung anfangen.

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Die optimale Geldanlage für langfristiges Sparen

Hast du 15 Jahre oder länger Zeit, bis dein Kind beginnt zu studieren, ist eine Geldanlage in Aktien die beste Wahl. Die Kurse können zwischenzeitlich gehörig fallen, doch innerhalb der 15 Jahre hat sich die Geldanlage in Aktien wieder erholt. Vor allem bieten Aktien die beste Rendite im Vergleich zu anderen Assets. Am besten breit gestreut in ETFs.

In den letzten 15 Jahren von 2004 bis 2019 beispielsweise war die durchschnittliche jährliche Rendite beim beliebten ETF Index MSCI World 4,8 %. Legst du jetzt 22.115 € zur Seite und investierst in einen ETF auf den Aktienindex MSCI World, dann hat dein Kind bei der Rendite von 4,8 % die € 42.800, die es bräuchte zum Studieren. Ohne Anfangskapital wäre ein monatlicher Sparplan von € 167 über 15 Jahre notwendig.

Hohe Beträge? Das wirkt im ersten Moment so. Würdest du jedoch mithilfe eines Tagesgeldkontos versuchen soviel zu sparen, müsstest du schon jetzt 36.866 € beiseitelegen bzw. ohne Eigenkapital monatlich ab sofort 15 Jahre lang 220 € sparen. Die durchschnittlichen Zinsen liegen hier nur bei 1 % p.a. Daher die viel höheren Sparbeträge, die notwendig sind.

Hier eine Zusammenfassung des benötigten Kapitals, um innerhalb von 15 Jahren 42.800 € zu sparen:

ETF Depot
(4,8 % p.a.)
Tagesgeld
(1 % p.a.)
Einmalkapital jetzt, Haltedauer 15 Jahre22.115 €36.866 €
monatliche Sparrate über 15 Jahre167 €220 €

Am besten, du adaptierst die Beispielrechnung auf deine Situation, mit gewünschter Laufzeit, Verzinsung (1 % pro Jahr bei Tagesgeld bzw 4,8 % bei einem ETF auf den MSCI World), Anfangskapital oder monatlichem Sparplan. Das klappt ausgezeichnet mit dem Sparrechner.

Eine Ausbildungsversicherung als Geldanlage?

Experten raten davon ab, Versicherungen als Geldanlage zu nutzen, wie das oft bei Ausbildungsversicherungen angeboten wird. Die Gebühren sind meist sehr hoch und die jährliche Rendite mager. Das ist bei allen Finanzprodukten, die eigentlich 2 Ziele verfolgen: Kapitalaufbau und Versicherung. Diese sind ganz generell zu meiden.

Willst du beispielsweise 42.800 Euro ansparen und hast 15 Jahre Zeit, müsstest du statt monatlich 167 Euro schon ganze 210 Euro zurücklegen bei der Versicherung LV 1871. Ähnlich wie bei einem Tagesgeldkonto.

Der einzige Vorteil von Ausbildungsversicherungen ist, dass du monatlich gezwungen wirst, einen gewissen Beitrag zu überweisen. Das kannst du aber auch automatisch auf dein ETF-Depot immer am Monatsanfang erledigen.

Wie viel bezahlen Eltern im Durchschnitt für das Studium ihrer Kinder?

Laut der Studierendenumfrage überweisen Eltern nicht den gesamten Betrag, den ihr Kind zum Studium pro Monat benötigt. Im Durchschnitt werden 541 € pro Monat überwiesen. Der restliche Betrag von ca. 377 €, der für den Unterhalt notwendig ist, verdienen sich die Studierenden selbst hinzu. Also sind für 5 Jahre oder 60 Monate Studium im Durchschnitt nur noch 32.460 € zu bezahlen von den Eltern, abzüglich des Kindergeldes 20.220 €. Das entspricht einem Anfangskapital in den ETF von 10.008 € über 15 Jahre bzw. einem monatlichen ETF-Sparplan von 77 €.

Dann muss dein Kind aber auch etwas dazuverdienen neben dem Studium.

Wie am besten das Geld entnehmen für das Studium?

Es ist eine kluge Idee, das Geld von dem ETF für die Ausbildung deines Kindes Schritt für Schritt zu entnehmen, ihr benötigt ja nicht das gesamte Geld sofort. Dann kann der Rest des Geldes noch investiert bleiben und optimal noch Zinsen erwirtschaften.

Eine Herangehensweise ist, in den letzten 3 Jahren den monatlichen Betrag auf ein Konto zu überweisen anstatt auf den ETF. Mit diesem Geld startet euer Kind dann ins Studium. Jedes Jahr wird zusätzlich nur das Notwendige von dem ETF Depot entnommen.

Eine andere Möglichkeit ist, bei Studienbeginn 20 % der ETF Gesamteinlage auf ein Girokonto zu überweisen und damit das erste Jahr zu bestreiten. Im zweiten Studienjahr wieder 20 % auf das Girokonto überwiesen und so fort.

Bei beiden Möglichkeiten der Entsparung hat es sich bewährt, ein finanzielles Polster von ungefähr 5.000 € auf dem Girokonto zu haben für Unvorhersehbares. Die 5.000 € entsprechen dem fünffachen bis sechsfachen der durchschnittlichen monatlichen Ausgaben eines Studierenden.

Wie hast du dich entschieden? Wie möchtest du die Ausbildung deines Kindes finanzieren?

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