Bester ETF: Wie du den besten ETF findest

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Das Wichtigste in Kürze

  • Jeder ETF versucht seinen Index möglichst genau zu treffen. Vergleicht man die ETFs auf den gleichen Index über einen längeren Zeitraum, ist der Unterschied zu vernachlässigen.
  • Es gibt eine große Auswahl an ETFs für jede Strategie. Tausende von ETFs sind alleine in Deutschland erhältlich.
  • Für eine breit diversifzierte Strategie sind die besten ETFs von den Anbietern SPDR (ISIN IE00B44Z5B48 und ISINIE00B3YLTY66) bzw. Xtrackers (ISIN: IE00BGHQ0G80) und Vanguard FTSE All-World (ISIN: IE00BK5BQT80). Alle legen die Dividenden automatisch wieder an und sind weltweit aufgestellt

Das Wichtigste in Kürze

  • Lege zuerst deine Strategie fest.
  • Finde anhand der wichtigsten Kriterien einen für dich besten ETF.
  • Checke, ob dein Wunsch-ETF auch sparplanfähig ist, also ob du bei deinem Broker jeden Monat eine Kauforder kostenlos bekommst. Und das nicht nur während des Aktionszeitraums.

Welcher von den Tausenden allein in Deutschland angebotenen ETFs ist der Beste? Die Frage lässt sich am besten beantworten durch eine kurze Erklärung, was die Aufgabe eines ETFs ist.

Ein ETF soll einen bestimmten Index wie den DAX stur abbilden. Der ETF wird den Index zwar an einzelnen Tagen mal etwas besser, mal etwas schlechter treffen. Doch über mehrere Monate ist der Unterschied nicht besonders groß.

Ganz anders als ein aktiv gemanagter Fonds. Der Fondsmanager eines aktiv gemanagten Fonds denkt, er kann den Markt schlagen. Aktiv gemanagte Fonds werden auch häufig miteinander verglichen, um festzustellen, welcher der beste ist. Nach Kosten und Steuern liegen fast alle aktive Fonds zwischen 1 und 4 Prozentpunkte unter der Jahresrendite eines ETF auf den Vergleichsindex.

Deine Strategie für den besten ETF

Gewichtung nach Marktkapitalisierung

Eine bewährte ETF-Strategie ist, alle Unternehmen und Länder der Welt nach Marktkapitalisierung zu kaufen. Ein ETF auf ein Index All Country oder ACWI (All Country World Index) soll genau das garantieren. Anders als bei einem ETF auf den Index All World beinhaltet ein ETF auf den All Country World Index tatsächlich alle Länder, also auch Entwicklungsländer. Die ETF-Anbieter SPDR (ISIN IE00B44Z5B48 und ISINIE00B3YLTY66) bzw. Xtrackers (ISIN: IE00BGHQ0G80) bieten das an.

Der einzige Nachteil ist, dass bei diesen ETFs keine kleineren Unternehmen vertreten sind. Um diese auch zu belegen, könntest zusätzlich einen ETF auf Small Caps (Unternehmen mittlerer und kleiner Marktkapitalisierung) kaufen. So ungefähr 10 % deines Gesamtportfolios könnte dieser ausmachen.

Gewichtung nach BIP

Manche wenden ein, dass eine Gewichtung nach BIP und nicht nach Marktkapitalisierung die Weltwirtschaft akkurater abbildet. Mit ca. 58 % sind bei den All Country World Index von SPDR Unternehmen aus der USA sehr stark vertreten. Das BIP der USA liegt ja „nur“ bei gut 21 %. Du könntest hier noch einen ETF auf den EUROSTOXX kaufen zu ungefähr 15 % des Portfolios, um ein Gegengewicht herzustellen.

Gewichtung nach Faktoren (Smart Beta ETF)

Fortgeschrittene wählen einen ETF, der auf Faktoren basiert. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Investorinnen mit einem Faktor-gewichteten Portfolio noch etwas mehr Rendite erwirtschaften können bei gleichem Risiko. Ein Faktor ist eine Übergewichtung (auch Tilt genannt) von Unternehmen ähnlicher Eigenschaften. Wissenschaftlich anerkannt sind die Faktoren Quality, Value, Size und Momentum. Es gibt ETF auf einzelne Faktoren oder ETF, die viele Faktoren gleichzeitig abbilden (Multifactor-ETF).

Ausführlichere Informationen, mit welchen Index und welcher Strategie du dein ETF-Portfolio zusammenstellst, erfährst du in diesem Artikel.

Der beste nachhaltige ETF

Wenn du eine nachhaltige Geldanlage suchst, dann sollte dein ETF ein Kürzel anführen wie SRI (Social Responsible Investment) oder ESG (Environmental, Social and Governance). Diese ETFs kaufen Anteile ausschließlich von Unternehmen, die diese Kriterien entsprechen.

Es gibt auch nachhaltige ETFs, die bestimmte Geschäftsfelder wie Waffenherstellung und Tabak ausfiltern. Das sind die ETFs, bei denen „screened“ noch mit dabei steht.

Auch bei einem nachhaltigen Investment ist es wichtig, dass dein ETF divers ist. Denn nur wenn du viele Unternehmen hast, können Risiken etwas gemildert werden. Oft sind ja nachhaltige ETFs etwas teurer als herkömmliche ETFs, da die Auswahl der Unternehmen aufwändiger ist. Der „Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (USD)“ bietet da eine schöne Balance an vielen Unternehmen, nachhaltigem Ansatz und günstigen Gebühren.

Es gibt bis es noch keine Studien am Markt, die über einen langen Zeitraum von 15 oder mehr Jahren eindeutig klären, dass ein nachhaltiges Investment mehr Rendite erwirtschaftet als ein herkömmliches Investment.

Wenn dir Nachhaltigkeit wichtig ist, empfehle ich dir, das Informationsblatt (KIID und Factsheet) bei jedem ETF durchzulesen. Hier wird klar angeführt, was der jeweilige ETF unter Nachhaltigkeit versteht.

Den besten ETF nach Kriterien filtern

Synthetisch oder physisch replizierend

Es gibt ein paar Kriterien für einen ETF, die wichtig sind. Ist der ETF beispielsweise physisch replizierend (kauft die Aktien tatsächlich) oder synthetisch replizierend (versucht den Index über ein Tauschgeschäft nachzubilden). Vielleicht entschließt du dich dazu, nur bis maximal 25 % deines Portfolios einen synthetisch replizierenden ETF zu kaufen. Das Kontrahentenrisiko bei einem synthetisch replizierenden ETF ist sehr gering. Und auch physisch replizierende ETFs verleihen ihre Aktien. Doch dein Gefühl ist ausschlaggebend.

Kosten oder TER

Wie hoch sind die Kosten, also die TER (Total Expense Ratio)? Bei ETFs genießen wir als Investoren einen gesunden Wettbewerb. Das senkt die Kosten. Du wirst also ohnehin keinen richtig teuren kaufen.

Fondsvolumen

Beträgt das Fondsvolumen über 100 Millionen Euro? Darunter könnte der ETF geschlossen werden, da er nicht unprofitabel genug ist für den Anbieter. Dabei geht mir zwar kein Geld verloren. Doch es ist mit Arbeit verbunden, einen neuen ETF zu finden.

Thesaurierend oder ausschüttend

Es ist eine unterschätzte Frage, ob der ETF thesaurierend oder ausschüttend sein soll.

Jeder ETF, der in Aktien investiert und somit Teile eines Unternehmens besitzt, erwirtschaftet Dividenden. Der Unterschied zwischen einem ausschüttenden und einem thesaurierenden ETF ist, dass der ausschüttende ETF die Dividenden auszahlt auf dein Verrechnungskonto, während der thesaurierende ETF die Dividenden automatisch reinvestiert. Unterm Strich bleibt dir das gleiche Gesamtvermögen.

Der ausschüttende ETF kann dich motivieren, wenn du regelmäßig etwas Geld aufs Konto erhältst. Das fühlt sich an wie ein passives Einkommen. Viele ETF-Investoren bleiben dann eher am Ball, wenn der goldene Regen am Konto landet.

Der thesaurierende ETF kann dich disziplinieren. Denn am Ende sollte das Geld, das du erhältst, wieder investiert werden. Für deine Altersvorsorge, beispielsweise. Wenn das Geld nur herumliegt am Konto könntest du noch versucht sein, ein schickes Kleid dafür zu kaufen.

Spornt es dich an, mehr zu investieren, wenn du regelmäßig dafür belohnt wirst wie bei einem ausschüttenden ETF? Oder denkst du, dass du mehr erwirtschaften kannst, wenn die Dividenden automatisch reinvestiert werden wie beim thesaurierenden ETF? Wenn du sie für dich selbst getroffen hast, bleibst du länger am Ball. Und das ist schließlich das A und O beim Vermögensaufbau.

Die besten ETFs für eine breit diversifizierte Strategie

Die besten ETFs, die einer breit diversifzierten Strategie entsprechen, sind von den Anbietern SPDR (ISIN IE00B44Z5B48) und Xtrackers (ISIN: IE00BGHQ0G80) bzw. Vanguard FTSE All-World (ISIN: IE00BK5BQT80). Alle legen die Dividenden automatisch wieder an (thesaurierend) und sind vergleichsweise günstig.

Bitte ließ dir das Factsheet bzw. KIID aufmerksam durch, bevor du einen ETF tatsächlich kaufst.

Das richtige Depot für den besten ETF

Es kommt natürlich auch darauf an, ob du schon ein Depot eröffnet hast. Das schränkt die ETF-Auswahl ein. Ich habe ein Depot bei Scalable Capital*, da der sehr viele ETFs als Sparplan kostenlos anbietet.

Wenn du noch kein Depot eröffnet hast, ist es sinnvoll, nach einem Onlinebroker mit einem kostenlosen Sparplan für deinen Wunsch-ETF zu suchen. Und war nicht nur über einen kurzen Aktionszeitraum. Denn wenn du Ordergebühren beim Kauf jeden Monat sparen kannst, ist das ein gutes Argument für einen bestimmten ETF.

Es ist bestimmt auch eine kluge Idee, auf justetf.com oder extra-funds.com zu recherchieren, welcher Broker zu deinem ETF passt.

Fazit:

Den besten ETF gibt es nicht, nur eine richtig gute ETF-Strategie, die zu dir passt. Wenn du wirklich informiert entscheiden willst, dann musst du deine Strategie finden. Vielleicht ist dir ein ausschüttender ETF lieber als ein thesaurierender. Oder dein Depot bietet einen langfristig kostengünstigen Sparplan an für einen anderen ETF, der auch zu deiner Strategie passt. Wenn du informiert bist und weißt, was du kaufst, bleibst du auch länger dabei.

Die Entscheidung, welcher ETF der Beste, von den vielen ist, kann dir zwar keiner abnehmen. Doch hoffentlich konnte ich dir einen Denkanstoß geben.

Welchen ETF hast du gewählt? Auf dein Kommentar freue ich mich schon!





Eva Brauckmann

Über die Autorin:

Seit über 10 Jahren arbeite ich in der IT-Branche und beschäftige mich mit Finanzen. Auf einemillionsatoshi.de begeistere ich Frauen für Bitcoin. Bitcoin ist die größte Revolution unserer Generation. Bisher wurde das fast nur von Männern entdeckt. Ich bin Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Mir ist es ein persönliches Anliegen, dass beide ihre Potenziale auch in Zukunft gleich entfalten können. Folge einemillionsatoshi, um mehr zu erfahren.

Spenden über Lightning an ⚡️eva@getalby.com. Vielen Dank, dass du meine Arbeit unterstützt.


Mehr zum Thema

  • Hallo liebe Eva, was gibt es zum Thema Steuern bei ETF-Fonds noch zu berichten? Wäre gespannt! Herzlicher Dank für all Deine Mühen hier!

  • Liebe Kristin, vielen Dank für dein Kommentar. In diesem Artikel beschreibe ich, dass das Fondsdomizil des ETF in Irland steuerlich die beste Entscheidung ist.

    Ein eingebauter Steuervorteil bei „Buy and Hold“: die Steuer fällt erst auf den Gewinn an bei Verkauf. Es ist lukrativer, die Steuer in 20 Jahren zu zahlen als heute. Denn du kannst bis dahin mit der noch nicht bezahlten Steuer Gewinne erwirtschaften.

    Manche empfehlen, dass zumindest ein ausschüttender ETF mit im Portfolio ist, bis der jährliche Steuerfreibetrag ausgeschöpft ist. Das ist aber Geschmackssache.

    Beste Grüße, Eva

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