Unsere neue Folge von „Meine Mäuse, der Finanzpodcast für die Familie“ ist schmerzhaft. Nico und ich reden über unsere Fehler bei den Finanzen und warum wir diese begangen haben. Ich habe gleich 5 Fehler gefunden und sie geordnet von weniger bis sehr schmerzhaft. Nico spricht zwar nur über einen finanziellen Fehler, doch der hat es in sich.
Warum haben wir die finanziellen Fehler begangen?
Eigentlich ist es ganz simpel: Alle unsere Fehler lassen sich erklären mit 3 Karotten, die uns unbedarften Privatanlegern vor die Nase gehalten wurden:
Steuerliche Vorteile: Kaum winkt Vater Staat mit einer Förderung, haben Nico und ich zugegriffen. Selbst, wenn die Förderung für das Finanzprodukt minimal und die Gebühren maximal waren.
FOMO oder Fear of Missing Out: Wurde Nico oder mir eine Deadline gesetzt, kamen wir ins Schwitzen. Wir haben zugegriffen, obwohl wir nicht jedes Detail verstanden haben.
Vertrauen auf Experten: Wir glaubten dem Anzugträger oder der Kostümträgerin in dem großen Innenstadtbüro. Das sind ja schließlich Experten und wissen, wovon sie reden. Ja, das tun sie. Doch meist verkaufen sie trotzdem nur die Produkte, an denen sie verdienen und nicht du.
Auch wenn es manchmal schmerzhaft ist, so war es doch lehrreich, sich die finanziellen Fehler der Vergangenheit genauer anzusehen. Wir denken, dass wir so Fehler in der Zukunft vermeiden. Höre jetzt gleich mal rein:
Meine Top 5 finanziellen Fehler
Welche Fehler haben wir nun begangen? Zuerst beginne ich mit der Liste meiner 5 Fehler, geordnet von weniger bis sehr schmerzhaft.
Platz 5: Die Kapitallebensversicherung
Eine Lebensversicherung in Österreich, die ich in 2007 abgeschlossen habe. Wofür braucht eine 25-Jährige eigentlich eine Lebensversicherung? Damals war niemand ökonomisch von mir abhängig.
Egal. Der Staat Österreich hat das ganze schließlich mit 10 Euro monatlich bezuschusst.
Platz 4: Die betriebliche Altersvorsorge als Entgeltumwandlung
Nach dem abrupten Ende meiner österreichischen Altersvorsorge habe ich mich in Deutschland auf die Suche nach einer Alternative gemacht. Die betriebliche Altersvorsorge mit 2 % Garantierendite pro Jahr, die ich in 2013 abgeschlossen habe, ist nun auf Platz 4 meiner finanziellen Fehler.
Platz 3: Aktiv gemanagte Fonds
Seit 2010 habe ich nahezu mein gesamtes Erspartes in mehrere, breit diversifizierte und aktiv gemanagte Fonds investiert. Edelmetalle wie Silber und Gold und Rohstoffe waren auch mit von der Partie. Dazu hat mir ein Finanzberater geraten. Bis 2016 habe ich damit im Durchschnitt eine Rendite von 4 % pro Jahr erwirtschaftet. Die Rendite auf einen ETF auf den MSCI World in der Zeit waren 12,8 % pro Jahr. Mich hat das umgehauen.
Platz 2: Teilweiser Verkauf meines Aktienportfolios, um ein Eigenheim zu erwerben
Jetzt tut es schon richtig weh. 2016 wollte ich das Projekt Eigenheim ernsthaft angehen. Schließlich ist ja Miete immer herausgeschmissenes Geld und ein Eigenheim die beste Altersvorsorge. Für diesen Mythos habe ich einen Teil meiner Aktien verkauft, um über genug Eigenkapital zu verfügen. Das mit dem Eigenheimkauf hat nicht geklappt, wofür ich jetzt froh bin. Denn erst viele Monate nach meinem Aktienverkauf habe ich „Kaufen oder Mieten“ von Gerd Kommer* gelesen und mir wurde sehr viel klar. Ein Eigenheim rund um eine deutsche Großstadt wäre einfach zu kostspielig gewesen für uns zu der Zeit. In den rund 4 Jahren, die ich gebraucht habe, um wieder voll investiert in Aktien zu sein, habe ich auch eine Rendite von 10 % pro Jahr verpasst.
Platz 1: Anlageimmobilie zur Vermietung
In meiner Heimatstadt in Österreich mit noch halbwegs angemessenen Kaufpreisen war ich besonders angetan von einer kleinen Wohnung, die ich kaufen wollte, um sie zu vermieten. Sie ist gut gelegen, hell, im fünften Stock mit Blick auf die Berge, natürlich auch mit Aufzug. Eine Bruttomietrendite von 6,3 % habe ich mir errechnet mit Einschätzung der Maklerin. Das wäre für professionelle Vermieter zu gering, doch für mich war das auch etwas Emotionales. Doch war meine Rechnung, was die möglichen Mieteinnahmen betreffen, zu optimistisch. Nachdem ich die Wohnung ausgeschrieben habe, waren die Bewerber zurückhaltend, bis ich die Miete um 50 Euro pro Monat reduziert habe. Dann ging es doch relativ schnell mit dem Einzug und der ersten Mieteinnahme.
Nicos Kapitallebensversicherung hat es auch in sich
Nico bereut, viel zu spät mit dem Investieren begonnen zu haben. Am Anfang seiner Karriere hat er zu viel Geld für im Nachhinein unnötigen Konsum verprasst. Er wusste noch nicht, welch mächtiges Werkzeug Geld sein kann, um finanziell frei zu werden. Es gab aber auch noch nicht viele Blogs und Podcasts zu dem Thema.
Nicos größter finanzieller Fehler war die Kapitallebensversicherung, die er 2004 als Student abgeschlossen hat. Noch knapp vor der Steuergesetzänderung. Das war auch das Verkaufsargument des Finanzberaters. Nun konnte er sich zwar den gesamten Betrag nach 12 Jahren steuerfrei auszahlen, doch viel war nach den hohen Gebühren nicht mehr übrig.
Für die anfangs 40 Euro pro Monat wurden 10 verschiedene Fonds mit hohem Ausgabeaufschlag gekauft. Zusätzlich müsste er hohe Gebühren für den Vertrag bezahlen, die in den ersten 6 Jahren fällig wurden. Im Dezember 2012 wollte Nico mehr wissen und bat die Versicherungsanstalt um einen Zwischenstand seines Ersparten. Schließlich hat er schon über 9.000 Euro einbezahlt. Die ernüchternde Antwort: Nur 3.000 Euro wären über!
Noch heute läuft das Teufelsding, doch Nico möchte es so bald als möglich killen. Zwar ist die Kapitallebensversicherung schon 18.000 Euro wert bei einer gesamten Einzahlung von 21.000 Euro. Doch gut sieht das ganze trotzdem nicht aus.
Fazit:
Der Cocktail aus Wunschdenken, vermeintlichen steuerlichen Vorteilen und Unwissenheit kann nur mit Finanzwissen kuriert werden. Finanzwissen, dass wir dir auf „Meine Mäuse – der Finanzpodcast für die Familie“ alle 2 Wochen vermitteln möchten.
Hast du schon einmal einen finanziellen Fehler begangen? Wir freuen uns sehr über deine Kommentare! Entweder auf iTunes oder direkt bei unseren Blogartikeln.
Links:
Meine 5 größten Fehler beim Geld anlegen – und wie du sie vermeidest
Warum „Meine Mäuse, der Finanzpodcast für die Familie?“
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Nico von Finanzglück und Eva von KinderleichteFinanzen haben es sich zum Ziel gesetzt, dir das nötige Werkzeug an die Hand zu geben, damit du mit deiner Familie finanziell sorgenfrei leben kannst. Statt dein Geld einem Finanzberater anzuvertrauen, kümmerst du dich besser selbst um deine Finanzen.
Im Meine-Mäuse-Podcast teilen wir mit dir unser Wissen über Vermögensaufbau, dem Sparen im Familienalltag, der Finanzbildung deiner Kinder, Altersvorsorge, dem Erschließen von (passiven) Einkommensquellen, Versicherungen, Schulden und letztlich darum, wie du mehr Zeit mit deinen Kindern verbringst.
Vielleicht ist es auch für dich möglich, in Teilzeit zu arbeiten oder einfach mal einen Gang runterzuschalten. Höre jetzt rein!