Mit einem Notgroschen kannst du unerwartete Kosten bezahlen. Er hilft dir beim Sparen, denn du musst keinen Kredit dafür aufnehmen. Der Notgroschen sollte jederzeit verfügbar auf dem Tagesgeldkonto oder dem Girokonto liegen.
Was ist ein Notgroschen?
Ein Notgroschen ist ein Geldbetrag, den du auf deinem Girokonto sparst. Er dient dazu, unerwartet hohe Kosten zu bezahlen. Beispielsweise sind das:
- Autoreparaturen
- Reparatur oder Ersatz von teuren Geräten wie die Waschmaschine
- Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit, wenn deine Arbeitslosenversicherung deine monatlichen Ausgaben nicht deckt.
- Trennung vom Partner
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Warum brauche ich einen Notgroschen?
Wenn du über einen Notgroschen verfügst, musst du keinen teuren Kredit beantragen oder Verwandte und Freunde um Geld bitten. Tatsächlich ist der Notgroschen besonders wichtig, wenn du schon Konsumschulden hast. So musst du nicht noch weitere Schulden aufnehmen im Ernstfall. Der Notgroschen ist der erste Schritt in deine finanzielle Unabhängigkeit.
Wie hoch soll der Notgroschen sein?
Eine einfache Daumenregel besagt, dass du das 3- bis 6-fache deiner monatlichen Ausgaben als Notgroschen sparen solltest. Wenn du ein Haushaltsbuch führst und weißt, dass du 1.500 Euro pro Monat ausgibst, ist es sinnvoll einen Notgroschen zwischen 4.500 und 9.000 Euro zu haben.
Rechne eher mit einem höheren Notgroschen, wenn…
- … du ein Kind oder einen Partner hast, der finanziell von dir abhängig ist.
- … du Immobilienbesitzer bist.
- … du selbstständig bist.
- … du denkst, dass dein Job gefährdet ist oder du wahrscheinlich lange nach einer neuen Beschäftigung suchen musst.
Du brauchst keine so hohe Rücklage, wenn …
- … deine Sparquote sehr hoch ist. Kannst du beispielsweise 50 % deines Nettoeinkommens sparen, dann hast du deinen Notgroschen schnell wieder gefüllt. Frugalisten haben unter Umständen nur einen Notgroschen über die Ausgaben eines Monats.
- … du kein Auto hast.
- … du mit einem erhöhten Risiko gut schlafen kannst.
Tipp: Du kannst die Höhe deines Notgroschens durchaus mal variieren. Wenn du dich selbstständig machst, fülle ihn auf. Wenn deine Kinder aus dem Haus ziehen, kannst du ihn eventuell reduzieren.
Wie wird ein Notgroschen am besten angelegt?
Beim Notgroschen ist die rasche Verfügbarkeit besonders wichtig. Praktisch kommen dafür nur ein Tagesgeldkonto oder ein Girokonto infrage. Damit du nicht versucht bist, an deiner eisernen Reserve zu knabbern, lege am besten ein Unterkonto an. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Auf dem Tagesgeldkonto oder dem Girokonto bietet keine Bank mehr Zinsen. Ein Notgroschen muss auch nicht rentabel sein. Sieh ihn als deine Versicherung. Der Notgroschen dient allein dazu, dass du keinen Kredit mit hohen Zinsen aufnehmen musst, wenn du Geld dringend brauchst.
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Comdirect bietet ein kostenloses Gehaltskonto – ohne „Strafgebühren“ mit Girokarte (Debitcard) und Visa Debitcard. Um deine Finanzen übersichtlich zu strukturieren, kannst du auch kostenlos Unterkonten eröffnen. Mit Wechselservice von deiner Bank.
Wie kann ich so viel Geld sparen?
Nachdem du festgelegt hast, wie hoch dein Notgroschen sein soll und wo du ihn sparst, erfährst du hier noch die besten Spartipps.
- Setze dir dein monatliches Sparziel. Das Budgetieren mit der Sinking-Funds Methode hilft mir dabei. Dabei dividiere ich mein Sparziel durch die Monate, die ich realistisch brauche, um es zu erreichen. Sobald ich mein Einkommen erhalte, stecke ich das monatliche Sparziel in einen Umschlag und lege es beiseite.
- Überweise das Geld automatisch. Alternativ könntest du dein monatliches Sparziel auch auf ein Unterkonto überweisen. Das Girokonto* von der Comdirect bietet Unterkonten kostenlos an.
- Mache eine 5-Euro-Challenge und lege jeden Abend all deine 5-Euro-Scheine in einen Umschlag, bis du deinen Notgroschen angespart hast. Du wirst überrascht sein, wie viel da wie von selbst zusammen kommt.
- Nutze die Steuerrückzahlung und überweise das Geld vom Finanzamt sofort auf das Konto für deinen Notgroschen. Profis teilen dem Finanzamt schon bei der Steuererklärung die Kontonummer des Notgroschen-Girokontos mit für die Auszahlung. Der Spartipp klappt natürlich nur, wenn du nicht mit einer Geldforderung vom Fiskus rechnest.
Bezahle niemals einen Urlaub, Geschenke oder andere vorhersehbare Kosten mit dem Notgroschen. Die eiserne Reserve ist wirklich nur für den Notfall gedacht.
Auch bei den vorhersehbaren Kosten haben sich ein oder mehrere Unterkonten bewährt. Damit diese Konten immer schön gefüllt sind, kannst du auch Spartipps wie die Sinking-Funds-Methode oder die 5-Euro-Challenge probieren. Oder dir helfen die zahlreichen Sparpläne von Kinderleichtefinanzen.de, um dein Ziel zu erreichen.
Fazit:
Der Notgroschen ist der erste Schritt in deine finanzielle Unabhängigkeit. Gerade, wenn du schon Konsumschulden hast, ist er wichtig. Denn so musst du nicht noch einen weiteren Kredit aufnehmen.
Als Daumenregel gilt: Spare das 3 bis 6-fache deiner monatlichen Ausgaben als Notgroschen. Einige Faktoren wie Kinder oder eine eigene Immobilie sprechen dafür, noch mehr zur Seite zu legen. Eine hohe Sparquote wiederum erlaubt einen kleineren Notgroschen.
In jedem Fall ist es wichtig, dass der Notgroschen jederzeit schnell verfügbar ist am Girokonto oder auf einem Tagesgeldkonto. Verabschiede dich am besten vom Gedanken, dass du dafür noch Zinsen bekommst. Vielmehr ist der Notgroschen eine Versicherung, mit der du beruhigt schlafen kannst.
Wie hoch ist dein Notgroschen und wie legst du ihn an? Schreib mir das in die Kommentare!
Hi Eva,
direkt auf den Punkt gebracht. Ein Notgroschen ist wirklich sinnvoll. Und schlafen kann man dadurch definitiv auch besser 🙂
Niemand zahlt gerne Geld, doch wenn wirklich etwas ungeplantes passiert, ist es schön Geld auf der Kante zu haben.
Wir nutzen unsere Sparrate seit geraumer Zeit mit einer 50/25/25 Aufteilung.
– 50% direkt als Notgroschen
– 25% Sondertilgung des Immobiliendarlehens
– 25% Dividendenaktien
Wenn der Notgroschen so hoch ist, wie er sein soll, dann ist es 50/50. So springen wir immer hin und her zwischen den Situationen.
Beste Grüße
Boris
Hi Boris, klingt nach einem guten Plan! Beste Grüße, Eva
Unser Notgroschen beträgt 6 Monatsausgaben der Fixkosten.
Bei 5 Einkommensquellen.
Aufgeteilt auf Tagesgeldkonto, Bausparvertrag alt mit 4,5% Verzinsung und etwas Gold/Silber.
Hi Markus, das klingt ja sehr gut! Alles Gute weiterhin, Eva