Mein Depot mit Bitcoin und Ziele für 2023

Zum ersten Mal präsentiere ich mein Depot mit Bitcoin auf einemillionsatoshi.de. In den letzten Monaten erreichten mich viele Fragen dazu. Die meisten wollen wissen, wie hoch der Anteil an Aktien-ETFs an meinem Vermögen ist und – vor allem – wie hoch mein Bitcoin-Anteil ist. Viele sind ratlos, wie sie die Altersvorsorge mit Bitcoin umsetzen sollen. Sie fragen sich: „Wie viel Bitcoin brauche ich, um in Rente zu gehen?“ Manche erhoffen sich mit einem Beispiel-Portfolio eine Antwort darauf.

Eines gleich vorweg: Bitcoin ist für mich kein Investment, sondern eine Finanzrevolution.

Vielleicht fragst du dich, warum ich noch andere Vermögenswerte halte, wenn ich so überzeugt bin von der Kryptowährung. Für mich schließt eine Begeisterung für die Sache ein rationales Diversifizieren nicht aus. Da bin ich eher pragmatisch.

Gerade bei Bitcoin will ich mich nicht von persönlichen, finanziellen Anreizen beeinflussen lassen. Ich kenne mich gut genug, um zu wissen, dass mir das mit einem hohen Bitcoin-Anteil passieren würde. Vielmehr möchte ich mich darauf konzentrieren, was das digitale Geld für unsere Gesellschaft bedeutet. Dazu kommt, dass ich nicht in die Lage kommen möchte, meine Bitcoin verkaufen zu müssen.

Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet mehr als nur Unternehmensanteile und Banknoten, sondern Unabhängigkeit von einer kontrollierenden Instanz wie Banken, Broker, dem Staat oder auch dem Partner und den Eltern. Das lernte ich aber erst mit Bitcoin.

Nun genug der Worte und rein ins Geschehen. Beginnen wir mit der Finanzübersicht:

Mein Gesamtportfolio: der sichere und der unsichere Anteil

Mein Gesamtvermögen – oder auch meine Asset Allocation – teilt sich auf in einen sicheren und einen unsicheren Anteil. Aktien und Bitcoin machen gesamt rund 89 % aus, der Anteil an einer Anlageimmobilie bei 6,7 % und Bankguthaben bei 4,6 %. Mit fast 95 % unsicherer Anteil in Immobilien, Aktien und Bitcoin bin ich eher Free-Solo-Kletterer als Toprope-Sportler. „Unsicher“ sind in meiner Definition für diesen Artikel alle Anlagen, die stark schwanken. Als Angestellte mit viel Aktienerfahrung denke ich, mir eine hohe Volatilität leisten zu können. Hätte ich ein eigenes Unternehmen, würde ich höhere Geldreserven anlegen. Die Geldentwertung jedes Jahr motiviert mich, wenig zu parken und viel zu investieren.

Mein Notgroschen ist nicht Teil der Aufstellung.

Unsicherer Anteil: Mein Portfolio vs. klassisches ETF Portfolio

Seit ein paar Jahren liegt der Großteil meines Vermögens in einem breit diversifizierten ETF-Portfolio mit Faktorgewichtung. Unternehmen, die in die Kategorie „Size“, „Value“, „Quality“ oder „Momentum“ fallen, sind in einem Faktor-ETF stärker berücksichtigt als in einem klassischen ETF nach Marktkapitalisierung. Die Gebühren für so ein Portfolio sind zwar höher, das Rendite-Risiko-Verhältnis über einen langen Zeitraum von 10 Jahren jedoch besser. Zumindest behaupten das die statistischen Auswertungen.

Länder wie die USA und oder Branchen wie Tech werden in einem Faktor-ETF-Portfolio im Vergleich zu einem klassischen ETF-Portfolio geringer gewichtet. Dazu kommt, dass Anteile von kleineren Unternehmen stärker vorhanden sind. Das war zwar in 2021 schlecht, als die USA und Technologieunternehmen nach der Corona-Pandemie einen extremen Kursanstieg erlebten. Doch danach war es positiv. Ob es insgesamt die bessere Entscheidung war als ein ETF-Portfolio nach Marktkapitalisierung, lässt sich erst nach ca. einem Jahrzehnt sagen. 

Seit 2021 bespare ich wöchentlich mein Bitcoin Hardware-Wallet. Auch dieser Betrag ist in meinem Portfolio berücksichtigt.

Diese Strategie führte dazu, dass mein ETF- und Bitcoin-Portfolio (orange) im Vergleich zu einem klassischen ETF Portfolio (rot) leicht besser abgeschnitten hat. Meine Gesamtrendite seit Aufzeichnung (über 2 Jahre) liegt bei 5,32 % im Vergleich zu 2,56 %.

Allein in 2022 ist mein Gesamtportfolio um 2,5 % gefallen. Der Bitcoin-Wert meines Portfolios ist in der Zeit um ca. 11 % gefallen. Zwar ist der Bitcoin-Kurs um über 80 % gesunken. Da ich aber einen wöchentlichen Bitcoin-Sparplan einrichtete und nicht alles auf einmal investierte, war mein Kursverlust geringer.

Nach Portfolio-Lehre hat jedes Investment unter 5 % wenig Wirkung auf die Gesamtperformance. Dem kann ich nur zustimmen. Darum werde ich meinen Bitcoin-Anteil auch erhöhen.

Meine Vermögensentwicklung von 2011 bis 2022

Positiv ist meine nominelle Vermögensentwicklung über die letzten 12 Jahre, so lange bin ich in Aktien investiert. Ich bin also klar Profiteurin des FIAT-Systems: Es zeigt sich, dass der Aktienmarkt mit den Zinsentscheidungen der FED korreliert. Mein Vermögenszuwachs lässt sich in 2021 nicht nur mit dem Aktienkurs erklären, sondern auch damit, dass ich den Aktienanteil in 2020 stark erhöhte. Ich schichtete Geld um, vom Girokonto zu Aktien. Im Nachhinein bewies ich damit ein gutes Händchen. Dabei muss ich zugeben: Das war einfach Glück – kein absichtliches Market-Timing. In 2022 half mir das auch nichts: Mein gesamtes Portfolio wuchs nur noch um 0,5 %. 

Auch eindeutig zu sehen sind meine Elternzeiten in 2016 und 2018.

Meine Ziele für 2023

In 2023 werde ich weiterhin meinen Anteil an Bitcoin ausbauen per wöchentlichem Sparplan. Zusätzlich habe ich vor, meinen Anteil an der Anlageimmobilie zu verkaufen. Immobilienunternehmen sind in meinem ETF-Portfolio schon genug vertreten. So sehr glaube ich nicht an die Zukunft der Anlageklasse, um das noch zu verstärken. Den Erlös schichte ich in Bitcoin um, damit ich ca. bei 10 % vom Portfolio lande. 

Ganz generell hoffe ich auf einen nominellen Vermögenszuwachs in 2023 um rund 5 %. Reell, also mit Inflation, ist das wohl eine Stagnation. Ich rechne damit, dass der Zuwachs hauptsächlich aus meinem Arbeitseinkommen stammen wird. Aktien und Bitcoin werden sich meinem Gefühl nach seitwärts bewegen. Doch mit dem Krebsgang wäre ich schon zufrieden.

Mein Nebeneinkommen möchte ich dieses Jahr erhöhen, mit Sponsoring, Lightning-Spenden für meinen Podcast, und einen Finanzkurs für Frauen. Dabei erarbeite ich unter anderen Inhalten eine klare Strategie für die Altersvorsorge und finanzielle Unabhängigkeit der Teilnehmerinnen.

Bist du daran interessiert? Was fehlt dir bei meiner Analyse? Schreib mir das gerne in die Kommentare.

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